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Jahresrückblick 2020: Mein Weg & Warum

Mein Weg & Warum

Ich möchte Dir gern meine Geschichte erzählen. Wie ich meinen Traumjob erst über Umwege gefunden habe und was mich bis heute (fast 9 Jahre nach dem Start) so sehr an der Arbeit mit Hunden und ihren Menschen begeistert. Denn gerade in einem Jahr wie diesem schaut man doch noch mal anders zurück und lässt sich die Dinge durch den Kopf gehen. 

 

Nicole mit ihren Hunden Sammy und Cliff in der Solinger Heide

Mein beruflicher Weg hat ganz klassisch mit einer Ausbildung im kaufmännischen Bereich begonnen. Wie man das eben so macht... Die Liebe zu den Tieren war damals zwar schon grenzenlos, aber ich hatte nicht das Gefühl, in den typischen Berufen beim Tierarzt, in der Tierpflege oder im Tierfachgeschäft glücklich zu werden.

 

Also ging ich jahrelang meinem "normalen" Beruf nach und widmete meine ganze Freizeit den Tieren, las Bücher, probierte viel aus und verbrachte jede freie Minute mit den Vierbeinern.  Das führte dazu, dass mich Familie, Freunde, Kollegen immer um einen Rat gefragt haben, wenn es um Tiere ging. Jeder sagte immer "Du musst was mit Tieren machen." 

 

Den Gedanken fand ich zwar schön, aber so richtig konkret wurde er lange nicht. Bis mir mit der Zeit klar wurde, dass mein Job mich nicht zu 100% erfüllte. Ich fing an zu recherchieren und zu grübeln, wie ich meine Tierliebe mit der Arbeit verbinden könnte. Und irgendwann war klar: Ich mache eine Hundetrainer-Ausbildung!

 

Das war der Startschuss in mein neues, tierisches (Berufs-)Leben! Und eine spannende Reise begann: Ich eröffnete meine Hundeschule, bildete mich zur Blutegeltherapeutin weiter, wurde Dogwalkerin und eröffnete meinen eigenen Gassi-Service. Wenn ich heute so zurückschaue, muss ich selbst staunen, wie sich alles entwickelt hat. Es war die beste Entscheidung meines Lebens!

Warum ich aber genau diese Arbeit liebe?

Nicole Müller kuschelt mit Hund Cliff auf dem Arm

In erster Linie ist es diese tolle Aufgabe, die ich habe: Hunde glücklich machen, Menschen glücklich machen, Mensch und Hund näher zusammen bringen. Und dabei ist kein Tag, kein Gassi und keine Trainings-Stunde ist wie die andere.

 

Die Hunde haben verschiedene Tagesformen, die ich ernst nehme und beachte. Da gibt es die Hunde, die vor Freude das halbe Haus abreißen, wenn ich sie abhole und andere, die ganz cool und chillig mit mir mitgehen. 

 

Es gibt Hunde, die im Mantrailing sofort ganz unbefangen mitmachen, andere müssen erst Vertrauen in die neue Situation fassen. Und doch wachsen sie alle (und auch ihre Menschen) mit jedem Training weiter über sich hinaus.

 

Dass jeder Tag und jeder Termin anders ist, macht es so spannend. Ich weiß nie, was genau mich erwartet. Und es ist einfach schön zu sehen, wie sich die Hunde entwickeln: Manche werden entspannter, andere mutiger, einige finden im Gassi-Service die ersten echten Freunde, andere lernen gutes Sozialverhalten. Im Mantrailing dürfen die Hunde ihren Menschen zeigen, was sie von Natur aus können, die Hund-Halter-Beziehung wird auf ein ganz neues Level gebracht und das Vertrauen so sehr vertieft. Du merkst, ich könnte da lange schwärmen...

 

Ich liebe es, wenn ich mit den Hunden im Wald bin und wir die Natur gemeinsam genießen können. Als Kind war ich schon immer viel draußen unterwegs, habe sogar die ersten Hunde ausgeführt und liebe diesen Einklang der Natur und Tiere bis heute. Es gibt mir so viel, wenn ich mit den Süßen arbeite.

 

Ohne Frage ist es auch oft herausfordernd, da ich nicht nur auf die Hunde, sondern immer auch auf meine Umwelt aufpassen muss. Kommt da ein Jogger, Spaziergänger, Hund, Wild? Wie reagiere ich jetzt, was mache ich zuerst?

 

Ich kann mir heute nicht mehr vorstellen meinen Tag im Büro zu sitzen. Egal wie das Wetter ist... ich liebe es. Besonders auch das Feedback von meinen Mitmenschen ist ein großes Lob an mich und vor allem die Hunde. Erst letzte Woche sagte mir eine Frau, dass sie total beeindruckt wäre wie ich so eine große Gruppe im Griff habe und manche es nicht mal mit einem Hund schaffen. Meine Antwort war: Das macht Liebe, Vertrauen, Geduld und jede Menge Übung.

Mit Gefühl & Geduld

Hund Kooikerhondje Sammy in der Solinger Heide

Denn das Wichtigste ist, dass ich mich auf jeden Hund individuell einlassen kann - und zwar im Tempo des jeweiligen Hundes.

 

Viele Besitzer sind zu ungeduldig, wollen so viel auf einmal und sind dann enttäuscht, wenn das gewünschte Ergebnis nicht sofort da ist. Sie geben dem Hund oder sich selbst die Schuld und geben sofort wieder auf.

 

Dabei sind Verständnis und Geduld die wichtigste Zutat für ein harmonisches Zusammenleben. Und das lebe ich Tag für Tag: Die Hunde dürfen erst mal in der Gruppe ankommen, dürfen die anderen Hunde kennenlernen und dann geht's an die relevanten Grundlagen. Natürlich helfen mir die Hunde, die schon lange dabei sind ganz oft und zeigen den Neulingen wie alles läuft. Ich liebe es, wenn neue Hunde dazu kommen und meine "alten Hasen" jeden so toll aufnehmen. Die Hunde sind genauso wertfrei wie ich es bin.

 

Besonders schön sind für mich dabei die Erfolge, die wir (die Hunde, ihre Halter und ich) erzielen. Einige meiner Schützlinge sind anfangs ängstlich, unsicher, kennen keine anderen Hunde oder haben mit ihnen keine schönen Erlebnisse hinter sich.

Für sie ist es besonders wichtig zu erfahren, dass andere Hunde nicht so schlimm sind und dass nicht jeder Mensch böse ist.

Manchmal dauern Durchbrüche länger, aber wir haben Zeit und umso schöner ist es, wenn die Hunde das erste Mal frei laufen können oder das erste Mal richtig mit den anderen Hunden spielen und sie sich öffnen. Man kann diese Entwicklung nicht erzwingen.

 

Das zeigt sich auch beim Mantrailing. Nicht nur die Trails, die immer besser und flüssiger verlaufen. Auch die Bindung, die zwischen dem Team wächst und das Vertrauen, das oft vor dem Training nicht da war und sich durch das Mantrailing erst entwickelt. Dabei geht mir das Herz auf.

Fast 9 Jahre

Hundetrainerin Nicole mit ihren Hunden in Solingen

Fast 9 Jahren mache ich das nun schon und ja, ich liebe es noch immer jeden Tag.

 

Es macht mich glücklich, wie die Hunde sich freuen, wenn ich sie abhole. Oder dass ich immer noch aufgeregt bin, wenn ich einen Hund das erste Mal dabei habe, wie alles läuft und ob wir alle miteinander auskommen.

 

Und das I-Tüpfelchen sind meine wundervollen Kunden, die mir vertrauen. Ich finde es wundervoll, dass wir alle respektvoll miteinander umgehen und meine Kunden wissen, dass ich immer mit einem offenen Ohr für sie da bin. Neben den Hunden ist mir der Kontakt zum Kunden einfach super wichtig.

 

 

Kurz gesagt: Ich liebe es einfach mit Hunden und Menschen zu arbeiten und werde weiterhin mit viel Herzblut und Liebe meine Arbeit verrichten, da ich jeden Tag dankbar bin, dass ich etwas machen darf, was mich erfüllt und meine Leidenschaften miteinander kombiniert.

 

Gerade in einem so turbulenten Jahr wie diesem bin ich froh und dankbar, dass ich mit meiner Arbeit anderen helfen kann und sie glücklich machen kann. Das schönste Lob ist einfach ein freudiger Hund oder ein zufriedenes Lächeln der Hundebesitzer. Ein ganz großes Danke an alle Hunde und Menschen, die ich begleiten darf!

 

Ich wünsche Dir und Deinen Lieben ein wundervolles Weihnachtsfest und einen entspannten Jahreswechsel!

Wir sehen uns in 2021,
Deine Nicole

 

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Hallo, ich bin Nicole!
Hundetrainerin, Dogwalkerin und die Gründerin von "Solinger-Pfoten".

Seit 2012 biete ich in Solingen und Umgebung tolle Erlebnisse für Hunde & ihre Menschen: Beschäftigung durch Mantrailing, Hundebetreuung im Gassi-Service und wunderschöne Wanderungen.

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Kommentare: 1
  • #1

    Scherenbacher (Dienstag, 22 Dezember 2020 17:19)

    Liebe Nicole,

    ein wundervoll geschriebener Blogbeitrag, geschrieben von einem wunderbaren Menschen. Du machst #das# mit den Tieren ganz toll�. Wir haben dich alle sehr gern und freuen uns noch auf viele gemeinsame Zeiten. Wir wünschen Dir alles Schöne für Weihnachten und das Neue Jahr. Alles Liebe Petra und die Vierbeiner. ....die immer mehr werden.