Du überlegst, ob dein Hund bei uns betreut werden soll? Dann erfährst du hier, wie die Eingewöhnung für deinen Liebling gestaltet wird, damit er sich schnell wohlfühlen und die Zeit bei uns rundum genießen kann! Außerdem erfährst du auch, warum ich keine Hunde für wenige Tage aufnehme und auf welche Details wir noch achten, um den Hunden einen guten Start in den Gassi-Service zu ermöglichen.
Grundlagen des Gassi-Service
Unseren Gassi-Service (Dogwalking) in Solingen gibt es bereits seit 2012. Von Anfang an war es mir besonders wichtig, dass die Hunde sich bei uns vom ersten Tag an sicher fühlen und eine gute Zeit haben. Gleichzeitig sollst auch du als Hundebesitzer*in darauf vertrauen können, dass es deinem Hund bei den Solinger-Pfoten rundum gut geht. Deshalb gibt es ein paar Grundregeln für unseren Gassi-Service:
- Betreuungstage: Jeder Hund muss mind. 2x pro Woche zu uns kommen, damit er sich gut einleben und Hundefreunde finden kann.
- Mindestalter: 5-6 Monate, kleine Rassen können früher kommen, werden dann zeitweise getragen, um Überlastung zu vermeiden
- Sicherheit: Der Transport erfolgt stets in sicheren Hundeboxen und auch auf den Spaziergängen nutzen wir anfangs die Sicherung an der Schleppleine
Warum keine Spontan-Betreuung? Es ist für mich sehr wichtig, dass die Hunde bei uns eine Regelmäßigkeit erleben und wissen, was sie erwartet. Das gibt ihnen Sicherheit und optimale Bedingungen, neben Bewegung und Beschäftigung auch echte Hunde-Freundschaften zu entwickeln. Doch dafür brauchen die Hunde genügend Zeit! Deshalb bieten wir keine Kurzzeit-Betreuung an.
Aber auch für unsere anderen Gasthunde ist es wichtig, Neulinge langsam in Ruhe kennenlernen zu dürfen. Natürlich benötigen auch wir Menschen genug Zeit, um jeden Hund individuell in die Gruppe einzuführen und so für alle Stress zu vermeiden.
Kennenlernen im Gassi-Service
Wenn jemand für den Gassi-Service anfragt, telefonieren wir in der Regel, besprechen Einzelheiten und schauen, ob die Betreuung bei mir für Deinen Hund das Richtige ist.
Sollte es passen, komme ich immer zu einem ersten Kennenlernen vorbei. Wir gehen dann zusammen spazieren, ich sehe, wie der Hund sich verhält, bekomme ein Gefühl für ihn und frage die Besitzer alle wichtigen Dinge wie z. B. Allergien, Ängste usw. ab.
Dein Hund darf sich dann auch direkt das Gassi-Auto ansehen. Mir ist das sehr wichtig, dass der Hund die Gerüche wahrnehmen kann und auch mal in eine Box einsteigt.
Nachdem dann alles geklärt ist, hole ich den Hund relativ zeitnah nach dem Kennenlernen ab, damit das Auto und ich noch frisch im Kopf geblieben sind.
Alle Neulinge bleiben bei mir an der 5-10 m Schleppleine, da ich keine Hunde ableine, die noch nicht vertraut mit der Gruppe und mir sind.
Wenn der Hund dann im Auto ist und wir im Wald angekommen sind, darf der Neuling als Erstes aus dem Auto steigen. Dort soll er erst mal schauen, wo er ist, bekommt die Möglichkeit sich zu lösen und ich interagiere mit dem Hund, schaue wie konzentriert er ist und hole dann nach und nach die anderen Hunde aus dem Auto.
Diese sind in der Regel nicht an Neulingen interessiert, da sie sich in der Aufmerksamkeitsteilung sind, sprich sie dürfen Leckerlis suchen, während der Neuling ganz in Ruhe Kontakt aufnehmen
kann.
Der Besitzer bekommt von mir direkt nach der Tour eine SMS, wie der Tag verlief (wer es braucht/möchte). Ich weiß, dass viele Besitzer nervös sind, ob alles klappt usw. Daher sende ich auf Wunsch eine Nachricht, damit der Besitzer schon mal beruhigt ist. Selbst wenn der Besitzer nach der Gassi-Tour noch zuhause sein sollte, habe ich mit diesem Vorgehen gute Erfahrungen gemacht.
Wenn ich dann alle Hunde aus dem Auto habe, gehen wir relativ zügig los, um eventuelle Spannungen zu vermeiden.
Alles neu - Zeit und Geduld sind wichtig
Wenn wir nun losgelaufen sind, versuche ich immer wieder in Kontakt mit dem Hund zu treten, die ersten Leinenführigkeitsübungen einzubauen, aber grundsätzlich lasse ich den Hund erst mal "ankommen".
Dein Hund hat gerade viel zu verarbeiten, sprich die Autofahrt, die "fremde" Person, die sie abgeholt hat, die neuen Hunde und die neue Umgebung.
Im Übrigen mag ich es sehr, wenn man vorab die Hunde mehrfach besucht und ggf. auch mal alleine ausführt und sie so eine Bindung aufbauen können und nicht ganz ins kalte Wasser geworfen werden.
Leider ist dies nicht immer möglich, sodass ich in der Gruppe viel Zeit für neue Hunde investiere, damit sie ihren Start gut hinbekommen. Gerade bei ängstlicheren Hunden ist es wichtig, dass sie Zeit bekommen.
Es gibt Hunde, die sind sofort da, wollen direkt mit den anderen Hunden mitrennen, verhalten sich so, als ob sie noch nie was anderes gemacht haben, und dann gibt es Hunde, die noch schüchtern sind, weil sie z. B. wenig Hundekontakte oder sogar schlechte Erlebnisse hatten.
Neulinge werden akzeptiert
Es ist für mich immer wieder erstaunlich, wie selbstverständlich meine Gassihunde, die schon lange dabei sind, die Neuen aufnehmen. Und wir haben nicht laufend neue Hunde dabei, sondern es dauert immer eine Weile, bis wir wieder einen neuen Hund aufnehmen können, wenn die Einarbeitung des anderen Neulings gut klappt und Platz im Auto ist.
Oft werden sie nur mal kurz beschnüffelt und das war es dann schon. Keiner der Hunde ist aufdringlich zu einem neuen Hund.
Natürlich werden sie belohnt, wenn sie den Neuen erst mal in Ruhe lassen und sie sind eh viel mehr mit Erkundungsverhalten beschäftigt.
Sobald der Neuling aufgetaut ist, wird mehr Kontakt aufgenommen und die ersten Freundschaften können geknüpft werden.
Einarbeitung des Neulings
Dein Hund ist nun eine Weile dabei, hat sich an unsere gemeinsamen Runden gewöhnt und wir haben an einigen Dingen wie z. B. dem Rückruf gearbeitet.
Wenn Dein Hund neu dabei ist, arbeite ich Schritt für Schritt mit dem Neuling. Oftmals sind es die unsicheren Hunde, die Zeit benötigen und mit denen ich erst mal Vertrauen aufbaue, daran arbeite, dass sie Leckerlis nehmen können und dann am Rückruf arbeite.
All diese Schritte benötigen Zeit.
Wie viel Zeit ist schwer zu sagen. Das hängt von vielen Faktoren ab, z. B. wie oft begleitet uns der Hund in der Woche, wie ist er charakterlich drauf, wie sind die Erfahrungen mit Artgenossen usw.
Taffe Hunde kommen sehr schnell zurecht, sodass sie auch schnell eingearbeitet sind. Unsicherere Hunde brauchen mehr Zeit. Ich habe Hunde, die nach Monaten noch nicht ableinbar sind, die noch
unsicher mit der Umwelt sind usw.
Fortschritte sind oftmals kleinschrittig, aber sie sind da und auch die Besitzer berichten dies.
Dadurch, dass wir auch in der Öffentlichkeit unterwegs sind und andere Hunde, Tiere und Menschen treffen, ist es oftmals schwieriger als Betreuer, die ein festes Grundstück haben.
Wir haben ab und an auch die Möglichkeit, ein Grundstück zu nutzen, wo die Hunde dann auch mal so richtig frei und ungezwungen sein dürfen. Dennoch ist es schön, wenn wir draußen laufen.
Und im Übrigen: Selbst wenn ein Hund seinen ersten Freilauf bekommt, kommen dann neue Herausforderungen wie der Abruf aus dem Spiel mit den anderen Hunden. Natürlich üben wir dies vorab auch an der Schleppleine, aber die Hunde wissen genau, wann die Leine in der Hand ist und wann nicht.
Keine Kurzzeitbetreuung
Je nach Hund benötigt eine Einarbeitung 1-3 Monate. Oftmals auch länger. Das erklärt, warum ich keine Hunde aufnehme, die nur kurzzeitig kommen. Ich habe immer wieder Anfragen, wo ein Hund nur 1-2 Wochen oder sporadisch betreut werden soll.
Einen Hund aber nur kurzzeitig aufzunehmen, der nach ein paar Tagen wieder geht, macht für mich und die Gruppe keinen Sinn. Es bringt zu viel Unruhe in die Gruppe. Ebenso, wenn ein Hund nur 1x im Monat oder 1x die Woche kommt. Den besten Effekt hat eine regelmäßige Begleitung von mindestens 2x die Woche.
Je öfter ein Hund uns auf den Touren begleitet, umso besser sind die Fortschritte. Diese Hunde sind oft schneller ableinbar und kommen schneller in der Gruppe zurecht. Freundschaften
untereinander können sich dann auch viel besser und tiefer entwickeln.
Daher nehme ich keine Betreuungsanfragen an, die nur für wenige Tage ausgelegt sind. Auch unsere Hunde brauchen Strukturen, um sich an neue Situationen zu gewöhnen, und dies geht nicht, wenn
Hunde nur kurz kommen und dann wieder gehen.
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