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Was braucht man wirklich? Die Mantrailing-Ausrüstung

Mantrailing geht überall. Du brauchst dafür keinen Trainingsplatz, keine Geräte oder Hindernisse. Aber ein wenig Equipment ist trotzdem wichtig. Hier erfährst Du, welche Ausrüstung für Deinen Hund und Dich wichtig ist:

Equipment-Liste

    Schleppleine 5-10m je nach Größe des Hundes (Biothane)

   Handschuhe zur Sicherheit

   Geschirr (kein Halsband)

   festes Schuhwerk

   Wasser für zwischendurch

   Leckerlis für den Hund z.B. Leberwursttube, Fleischwurst etc. 

   Halstuch oder auch ein Leuchtie etc. 

   Warnweste für Euch oder den Hund

   den Hund und viel Spaß

1. Schleppleine & Handschuhe

Bewährt hat sich in all den Jahren ein Biothane-Material, da es sich nicht mit Wasser oder Schmutz voll saugt und somit nicht für die Hunde am Rücken schwerer wird. Je nach Größe des Hundes sind 5-10m optimal.

Ich empfehle immer Handschuhe zur Sicherheit falls euer Hund gerne schnell startet und ihr euch keine Verbrennungen holt, wenn die Schleppleine dann doch mal durch die Hände flutscht.  Handschuhe werden immer wieder unterschätzt daher habt immer welche zur Sicherheit dabei. Gerade wenn es regnet, kann auch Biothane schnell gefährlich werden.

Schleppleinen mit Handschlaufe sind gut geeignet. Biothane sind gerade bei nassen und matschigem Wetter hervorragend geeignet. Anderes Material saugt sich gerne voll mit Wasser, wird schwer für den Hund und ihr habt schnell dreckige Hände etc.

 

Im Herbst und Winter wird es früher dunkel. Daher empfiehlt sich eine Stirnlampe damit ihr die Hände beim Trailen frei habt. In der Regel trailen wir dann in Siedlungen usw. wo wir Licht haben aber es gibt immer Ecken, wo es sinnvoll ist, dass ihr eine Beleuchtung an euch und den Hunden habt.

2. Geschirr

Am Wichtigsten ist natürlich das Geschirr. Wir trailen niemals am Halsband! Zumal dies auch tierschutzrelevant ist. Da der Hund beim Mantrailing ziehen darf und schnelle Bewegungen in eine andere Richtung durchaus möglich sind, ist die Verletzungsgefahr für eure Lieblinge einfach viel zu hoch.

 

Sogenannte Y-Geschirre sind hier optimal, da sie nicht die Schultern beim Laufen einengen. Das Geschirr sollte gut sitzen, da euer Hund beim Mantrailing auch schneller wird und durch die Leine eine Spannung entsteht. Da ist es wichtig, dass der Hund ein Geschirr hat, was gut anliegt aber auch nicht einengt oder durch den Druck auf die Brust gehustet werden muss.

 

Es gibt auch richtig tolle Geschirre extra fürs Trailen zum Beispiel welche von Niggeloh. Diese machen dann Sinn, wenn man regelmäßig mit dem Hund trailt und bereit ist das Geld zu investieren. Ansonsten gibt es unter anderem von annyx auch Suchhund-Geschirre. Dies nutze ich zur Zeit auch für meinen Rüden.

3. Schuhwerk

Da die Trails oft durch Gebüsche gehen, wir Berge hoch und runter laufen, ungewöhnliche Verstecke wählen usw. ist es für eure Sicherheit wichtig, dass ihr festes Schuhwerk anhabt. Turnschuhe, FlipFlops, Croqs oder andere Schuhe sind eher ungeeignet. Egal bei welchem Wetter. Es ist für keinen schön, wenn ihr plötzlich hinfallt oder umknickt. Dadurch kann sich auch euer Hund erschrecken und den Trail abbrechen.


Als Hundehalter hat man in der Regel gute Wander- oder Trekkingschuhe, die jeden Untergrund gut mitmachen. Ich empfehle immer etwas höhere damit eure Knöchel auch geschützt sind und ihr nicht so schnell umknickt. Gerade wenn man eh schon Probleme haben sollte. Ich kann es nur empfehlen, denn dann fühlt ihr euch auch sicherer in der Vegetation.

 

Natürlich achten wir auch immer darauf, was der Mensch leisten kann und möchte z.B. wenn er nicht Querfeldein gehen mag aber trotzdem sind feste Schuhe das A und O. Es kann immer was sein und ich möchte, dass ihr sicher, gerade im Wald, in Siedlungen usw. unterwegs seid.

4. Wasser

Beim Mantrailing nutzen die Hunde ihre Nase und durch diese Nasenarbeit werden die Schleimhäute schnell trocken, was die Leistung des Hundes beeinträchtigen kann. Daher ist es wichtig, dass ihr eurem Hund vor jedem Trail und zwischendurch Wasser anbietet. Dabei ist es egal ob wir in der Nähe eines Baches sind oder nicht. Wasser ist sehr wichtig und die Hunde freuen sich, wenn wir ihnen Wasser anbieten. Das gilt im Übrigen für jede Jahreszeit. Auch im Herbst und Winter ist das Tränken genauso wichtig wie im Frühjahr und Sommer.

 

Der schöne Nebeneffekt ist auch oft, dass sogar die Trinkfaulen irgendwann besser trinken, da sie merken, dass es ihnen gut tut. Und auch wenn der Hund nicht trinken mag, bieten wir es immer wieder an. Für mich eins der wichtigsten Ausrüstungen. Daher immer reichlich mitnehmen.

5. Leckerlis

 In all den Jahren zeigt sich immer wieder, dass die Belohnung für die Hunde einfach stimmen muss. Wenn die Belohnung nicht stimmt, trailt ein Hund auch nicht so gerne.

 

Als Tierhalter muss man kreativ werden was sein Hund gerne mag und vor allem auch verträgt. Einige Besitzer nehmen gerne Leberwursttube, die auch nur beim Mantrailing zum Einsatz kommt. Andere Hunde lassen sich gerne mit Möhren belohnen, wiederum andere sind da ganz anders und trailen nur für die gute Hundewurst.

 

Ein paar Beispiele aus all den Jahren: Leberkäse, Frikadellen, Hundewurst, Fischeintopf, Hähnchen, Hühnerherzen, Fleischwurst, Käse, Blutwurst, Bratwurst, Rührei, getrocknete Lunge/Herz usw. Bitte schaut immer, dass euer Hund seine Belohnung auch verträgt!

Ich packe die Belohnungen immer in kleine Dosen, die die Versteckperson dann auch direkt selbst öffnen kann und der Hund daraus fressen kann. Packt auch immer reichlich ein damit wir genug beim Mantrailing zur Verfügung haben. Für die Hunde soll es was besonderes sein und das Mantrailing macht gleich noch mehr Freude.

6. Halstuch & Co

Damit wir eurem Hund beibringen, dass es gleich los geht, brauchen wir ein Signal. Ich empfehle hier Halstücher oder eine sogenannte Halsung, die auch bei Hunden eingesetzt wird, die jagdlich geführt werden (Jagdbedarf).

 

Ihr könnt ein ganz normales Halstuch von euch nehmen, was ihr aus dem Hundebedarf kennt oder ein eigenes nehmen, was ihr selbst zum Beispiel tragt. Es gibt auch Sicherheitshalstücher, die direkt auch reflektieren, wenn man auf sie leuchtet, die im Herbst/Winter sehr gut sind, da euer Hund dann auch gut sichtbar ist.

 

Für meinen eigenen Hund nutze ich eine Halsung, die über Klettverschluss funktioniert. Ich ziehe ihm dieses direkt am Hals an und mache es nach dem Trail wieder ab. Hier muss man allerdings schauen ob der Hund es mag, dass man ihm was über den Kopf zieht und ob der Hund das Geräusch des Öffnen des Klettverschlusses mag, da es direkt am Ohr ist. Daher sind dann wiederum Halstücher einfacher.

 

Ihr kennt euren Hund am Besten. Es ist wichtig, dass wir ihn nicht ängstigen, da dann die Trails auch unrunder laufen können.

Der Hintergrund ist, dass der Hund vor dem Trail sein Halstuch anbekommt und dann auch in den Arbeitsmodus wechselt. Wenn das Tuch ausgezogen wird, ist das das Signal, dass er Pause hat, was gerade in der Gruppenarbeit wichtig ist.

7. Weste für Mensch & Hund

Neben dem Halstuch könnt ihr für euren Hund auch eine Warnweste nutzen, die ihr ihm vor dem Trailen anzieht. Manche Hunde mögen das und andere wiederum nicht. Schaut einfach was für euch als Team das Beste ist. Mir ist es ganz wichtig, dass der Hund keine Angst vor irgendwas hat, da das immer Einfluss auf die Nasenarbeit hat.

 

Neben den Westen für die Hunde gibt es natürlich auch für euch Warnwesten. Diese bekommt ihr immer von mir bevor wir loslegen. Die Westen sind gerade im Herbst und Winter gut, da ihr durch die Reflektoren besser gesehen werdet. Außerdem helfen sie oft, dass andere Menschen mit oder ohne Hund, dann auch Abstand von uns halten, da sie sehen, dass wir gerade arbeiten.

8. Walky Talky

Damit wir bei langen Trails auch die Versteckperson immer finden, wenn der Hund gerade nicht zielstrebig ist, haben wir immer Walky Talkys dabei. Damit verständigen wir uns dann, wenn unklar ist wo die Versteckperson ist.

 

Diese nutzen wir auch, wenn zum Beispiel Teams schon zum Verstecken vorgeschickt werden um zu üben, dass die Person schon länger versteckt ist. Dann ist es immer besser, wenn man sich noch mal absprechen kann. Die Walky Talkys habe ich immer dabei, sodass ihr diese in der Regel nicht benötigt.

9. Hund & Spaß

Ganz wichtig ist, dass ihr natürlich euren Hund dabei habt. Aber in der Regel sollte das ja nicht das Problem sein.


Ebenso wichtig ist der Spaß am Mantrailing und das auf beiden Seiten. Mantrailing kann euch als Team so viel bringen, euch zusammen schweißen und euch im Alltag helfen. Es ist so schön zu sehen, wenn Hunde aus z.B. aus ihrem Zwangsverhalten raus kommen und sich fürs Mantrailing umorientieren und zum ersten Mal arbeiten können. Oder wenn euer Hund eigentlich Angst vor anderen Hunden hat aber im Wald dann an allen anderen Hunden problemlos vorbei läuft nur um seine Aufgabe zu erfüllen. Auch fremde Menschen werden durch die ständigen Wechsel der Versteckpersonen automatisch positiv belegt.

 

Mantrailing hat ganz viele Facetten und bietet eine artgerechte Beschäftigung. Daher ist es auch wichtig, dass ihr ebenfalls viel Spaß daran habt, denn das wichtigste ist, dass ihr gemeinsam Spaß habt und nicht alles so ernst und verbissen seht.

Ich wünsche euch ganz viel Freude bei der Vorbereitung, dem Aussuchen des Equipments, dem Zusammenstellen der Belohnungen und den Spaß an dieser tollen Beschäftigung.

 

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Hier findest Du die nächsten Workshop-Termine.

Deine Nicole 🐾

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